Publikations-Nummer:   008/2003-BGAG
Autor:   Paridon, C.M.
Titel:   Mobbing und Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung
Quelle:   Die BG (2003) Nr. 4, S. 154-158, 41 Lit. (Sprache:D)
Kurzfassung
Der Beitrag stellt die Bezugspunkte des Phänomens Mobbing zu den Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung dar. Die gesundheitlichen Folgen des Mobbing erfüllen weder die Voraussetzungen eines Arbeitsunfalles noch die einer Berufskrankheit, so dass kein Versicherungsfall im Sinne des Sozialgesetzbuchs VII vorliegt. Somit haben die Berufsgenossenschaften und anderen Unfallversicherunsgträger bei Mobbingfällen keine Leistungen zur Rehabilitation und zur Kompensation (Rentenzahlungen) zu erbringen. Den Schwerpunkt des Beitrags bildet die Diskussion, ob Mobbing als eine arbeitsbedingte Gesundheitsgefahr einzustufen ist und damit dem erweiterten Präventionsauftrag der Unfallversicherungsträger unterfällt. Diese Diskussion orientiert sich an der rechtswissenschaftlichen Interpretationsmethode und beleuchtet die Frage mit Hilfe der grammatikalisch-philologischen, der systematischen, der teleologischen und der historischen Auslegung. In einer wertenden Gesamtbetrachtung kommt der Verfasser zu dem Ergebnis, dass Mobbing eine arbeitsbedingte Gesundheitsgefahr darstellt. Für die Behandlung des Komplexes in den Betrieben wird einerseits eine Sensibiliserung für das Thema, andererseits eine Versachlichung empfohlen.

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