|
Bei der Arbeit am Bildschirm dürfen keine Blendeffekte durch Lichtreflexionen auftreten, die den Benutzer stören oder seine Arbeit wesentlich erschweren können. Daher sind die Oberflächen von Bildschirmen mit Entspiegelungen versehen, die Reflexblendungen reduzieren. Je nach Wirksamkeit der Entspiegelung werden Bildschirme nach der Norm DIN EN ISO 9241-7 in verschiedene Reflexionsklassen eingeteilt. Aus der Reflexionsklasse ergibt sich der Einsatzbereich eines Bildschirms für bestimmte Beleuchtungsverhältnisse am Arbeitsplatz. Die Reflexionsklassen werden unter Laborbedingungen nach festgelegten Prüfverfahren ermittelt. Wie Benutzer eine bestimmte Entspiegelungsgüte empfinden und ob ihre Bewertung mit den Ergebnissen der messtechnischen Prüfungen korreliert, wurde in einem Forschungsprojekt vom Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitsschutz - BGIA untersucht. Dazu wurden Bildschirme unterschiedlicher Reflexionsklassen mit externem Störlicht bekannter Leuchtdichte beaufschlagt und Versuchspersonen nach ihrer Einschätzung der Reflexblendung befragt. So wurde ermittelt, welche maximalen Störleuchtdichten an Bildschirmen bestimmter Reflexionsklassen noch akzeptabel sind. Daraus lassen sich Kriterien für die Gestaltung der Beleuchtung ableiten, um Reflexblendungen bei der Bildschirmarbeit zu vermeiden. Die Untersuchungsergebnisse zeigen auch Zusammenhänge zwischen den Darstellungskontrasten und der Erkennbarkeit von Texten. Durch den technischen Fortschritt sind heute vor allem gut entspiegelte Bildschirme auf dem Markt. Die gültige Fassung der Norm DIN EN ISO 9241-7 trägt dem nicht mehr genügend Rechnung und sollte im Hinblick auf die Festlegungen für die beste Entspiegelungsklasse überarbeitet werden. Die BGIA-Untersuchungen ermöglichen quantitative Empfehlungen zur Überarbeitung der Norm. |