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Das Thema "Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen an Schulen" ist 2010 in bisher nicht gekanntem Maße in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Betroffene berichten über teils Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe, deren Folgen für sie bis heute gravierend sind. Vieles weist darauf hin, dass auch äußerst renommierte Schulen und Internate einschlägige Hinweise und die Hilferufe der betroffenen Schüler nicht ernst genommen, sondern bagatellisiert haben. Oftmals scheint hilfesuchenden Schülern auch der - unberechtigte - Vorwurf gemacht worden zu sein, sie hätten die von ihnen geschilderten Vorfälle frei erfunden und sie denunzierten Lehrer. Umfassende, altersgerechte Aufklärung und Prävention sind erforderlich. Bei den Trägern der Schülerunfallversicherung steht die Prävention an erster Stelle ihres gesetzlichen Auftrags: Sie haben Schülerunfälle (sowie Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren) zu verhüten, und zwar, wie es § 1 des Sozialgesetzbuchs VII ausdrücklich vorschreibt, "mit allen geeigneten Mitteln". Der vorliegende IAG-Report versteht sich als ein praxisorientierter Baustein zu diesen Präventionsbemühungen. Er wendet sich an die Mitarbeiter der Unfallversicherungsträger, genauso aber auch an Lehrer und Eltern. Er gibt einen Überblick über 44 deutschsprachige Präventionsprogramme gegen sexuellen Missbrauch. |